Gemeindebrief Vielau für Februar/März

Monatsspruch Februar

Du tust mir kund den Weg zum Leben. 

Psalm 16, 11

In diesem schönen Psalm 16 drückt David sein Gottvertrauen aus und seinen Dank, dass er ein Leben mit Gott führen darf. Gott schenkt klare Orientierung: einen Platz im Leben, einen Weg durch die Wirren des Lebens und ein lohnendes Ziel des Lebens.

Wenn David auch viele Erfahrungen hatte, wo Gott ihm ganz konkret Wege aufgezeigt hat, hat er nicht in jeder Entscheidung Gott befragt oder eine himmlische Handlungsanweisung bekommen. Diesen Weg gehen „andere“ (Vers 4), die ihre Götter mit Opfern als Orakel benutzen. Gottes Anweisungen können in der Grundausrichtung liegen – David hat ihn „allezeit vor Augen“ (Vers 8) – oder in einer mehr oder weniger konkreten Ansprache „des Nachts“ (Vers 7). Das Wunderbarste ist aber das Ziel: „Vor dir ist Freude ewiglich.“ (Vers 11)

Um Missverständnisse zu vermeiden: David schreibt auch andere Psalmen, in denen er klagend über schwierige, nicht gelingende Phasen des Lebens spricht. Aber hier haben wir die alle Aufs und Abs überstrahlende positive Grundeinstellung, die uns ein Leben mit Gott schenkt: Kannst du es dankbar spüren, dass Gott auch dir einen guten Platz im Leben zugedacht hat? Vermagst du fröhlich immer wieder Gottes Spuren in deinem Leben zu entdecken und zu folgen? Bist du zuversichtlich im Blick auf das Ziel, das Gott mit dir hat, in diesem Leben und darüber hinaus? Dass du diese positiven Empfindungen im Glauben immer wieder neu erlebst, wünschen wir dir von Herzen. Gott gebe hierzu seinen Segen!

Der Kirchenvorstand

Gemeindebrief Vielau für Dezember/Januar

Jahreslosung 2025

Prüft alles und behaltet das Gute!

1. Thessalonicher 5, 21

Es ist erstaunlich, wie ähnlich die Fragen sind, die sich den Gemeinden der neutestamentlichen Zeit und uns heute stellen, obgleich doch die historische Situation eine ganz andere ist. Die Worte des Paulus gingen damals an die noch sehr junge Gemeinde in Thessalonich, die sich fragte, inwieweit sie sich an ihre Umgebung anpassen sollte und inwieweit sie sich abgrenzen sollte. Ist das nicht auch eine wichtige Frage für die christliche Gemeinde heute?!

Und mit welcher Gelassenheit Paulus auf diese Frage antwortet! Die Gemeinde solle nicht weltfremd sein, sondern darf sich im Prinzip auf alles einlassen. Auch heute gibt es viele moderne Dinge, wo wir Christen mit Recht zunächst einen kritischen Blick darauf werfen. Diesen kritischen Blick, sagt Paulus, sollen wir uns erhalten. Aber deswegen müssen wir nicht alles, was unseren Gewohnheiten, unserer vertrauten Ordnung widerspricht, ablehnen. Ales ist im Prinzip möglich. Am Ende gibt es ein klares Kriterium, was dann wirklich erlaubt ist: Gutes behaltet, Böses meidet (Vers 22)!

Konkret wird das dann doch immer schwierig bleiben. Trauen wir uns mal an schwierige Beispiele heran: Tätowierungen sind vielleicht nicht extra gut, aber auch nicht per se böse. Das Gleiche gilt für Hardrock-Musik, gewisse Plattformen im Internet oder auch strittige Parteien. Unter Prüfung also alles machbar. Wo aber Texte oder Verschwörungstheorien um sich greifen, die das Böse verniedlichen oder gar verherrlichen, wo andere Menschen systematisch angegriffen werden, da ist die Grenze überschritten. Wo Gutes transportiert wird, das behaltet gerne!

Aufgeschlossen, aber kritisch, immer im Dienst für das Gute – das sollte uns doch ein schönes Motto für das Jahr 2025 sein!

Der Kirchenvorstand